Roskilde, Kopenhagen

Während des Roskilde-Festivals herrscht Ausnahmezustand in der Stadt

Roskilde liegt 40 Kilometer südlich von Kopenhagen und schmückte sich im Mittelalter mit dem Titel der dänischen Hauptstadt. Demzufolge spielte die in der während der Wikingerzeit um das Jahr 1.000 n. Chr. gegründete Stadt in der Geschichte von Dänemark eine bedeutende Rolle.

Die Turmspitzen des St. Lukas-Doms prägen das mittelalterliche Stadtbild

An der Stelle des heutigen Doms ließ König Harald Blauzahn im Jahr 985 eine Kirche aus Holz errichten. Bischof Sven Nordmand ersetzte die Holzkirche kurze Zeit später durch eine Steinkathedrale. Mit der Verbreitung von gebrannten Ziegelsteinen als Baustoff zur Mitte des zwölften Jahrhunderts ordnete Bischof Absalon, der Stadtvater von Kopenhagen, den Neubau des Domes an.

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Für die im 13. Jahrhundert fertig gestellte Domkonstruktion wurden zirka drei Millionen Backsteine verbaut. Anno 1413 fand Königin Margrethe I. im Dom zu Roskilde 41 in einem Marmorsarkophag ihre letzte Ruhe und in der Folgezeit entwickelte sich der Dom zur prominentesten royalen Begräbnisstätte des Landes. Später wurden weitere Könige hier bestattet, darunter so berühmte Monarchen wie der stadtbildprägende Christian IV. Noch heute sind im Dom von Roskilde 41 die kunstgeschichtlich bedeutenden Marmor- und Alabastergräber von 39 gekrönten Häuptern zu sehen. Seit dem Jahr 1995 steht die größte Kirche des Landes auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO. Die beinahe 1000jährige Geschichte des Doms am Domkirkeplads kann anhand von Modellen nachvollzogen werden.

Die gotische Kirche hat ihre Wurzeln in den 1270er Jahren

Der Innenraum des Gotteshauses

Das Grab eines Monarchen

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Städtische Museum von Roskilde: Dieses Ausstellungshaus ließ sich in einem anno 1804 in der Nähe des Doms errichteten Bürgerhaus nieder. Das Museum dokumentiert auf anschauliche Weise die Kulturgeschichte der Stadt und der umliegenden Gemeinden Gundsø, Bramsnæs, Lejre, Hvalsø und Ramsø. Schwerpunkt der Ausstellung sind die Jahre von 1000 bis 1536 – zu dieser Zeit besaß Roskilde 41 einen hohen politischen und kulturellen Status. Doch unter dem Einfluss der im 16. Jahrhundert stattfindenden Reformation vertrieb man die katholischen Würdenträger aus der Stadt und Roskilde 41 verlor einiges an Bedeutung. Um das Jahr 1750 hatte die Stadt nur noch rund 1.500 Einwohner - im Mittelalter waren es zeitweilig 10.000 gewesen. Doch im Laufe der Zeit erholte sich Roskilde 41 wieder und wird heute von immerhin 80.000 Dänen bewohnt. Das Städtische Museum präsentiert rund 60.000 Ausstellungsstücke, von denen manche noch aus der Gründungszeit Roskildes stammen. Ergänzend präsentiert das Ausstellungshaus aber auch jüngere Exponate wie Trachten und Stickereien.

Im Hafen der Stadt entführt das Wikingerschiffs-Museum seine Besucher in die Zeit der Wikinger. Die Spezialisten des Dänischen Nationalmuseums äußerten in den 1950er Jahren die Vermutung, dass sich im 14. Jahrhundert gekenterte Schiffe im Roskildefjord bei Skuldelev befänden. Und tatsächlich bargen die Fachleute anno 1962 fünf verschiedene Boote in den Fahrrinnen des Hafens. Das Frachtschiff, das Handelsschiff, das 30 Meter lange Kriegsschiff und die zwei weiteren Botte stammten aus dem zehnten Jahrhundert und wurden von den Wikingern zur Feindesabwehr versenkt.

Historische Boote am Steg des Museums

Fragmente der geborgenen Wikingerschiffe

Die Boote wurden um das Jahr 1000 versenkt

Die mittlerweile konservierten Schiffe sind heute im Vikingeskibehallen genannten Museum zu besichtigen und ein interessanter Film gibt Aufschluss über die Bergung und Restaurierung der Boote. Des weiteren informiert das Ausstellungshaus auch über die Geschichte der Wikinger und der Seefahrt.